Das Winkeralphabet dient dazu, über weite Entfernung auf optischen Wege Signale auszutauschen. Dabei verwendet der Signalgeber lediglich zwei Flaggen oder ähnliches. Deshalb ist die Signalgebung relativ einfach und kann somit auch zur Unterhaltung bzw. gegenseitigen Signalgebung benutzt werden.
Das Winkeralphabet wird auch als Semaphor(e) bezeichnet. Dieser Begriff kommt aus dem griechischen und bedeutet "Zeichen tragen". Er wird aber auch für viele ähnliche Anwendungen (zum Beispiel den Flügeltelegraphen) benutzt. Im englischen heißt das Winkeralphabet Flag semaphore.
Grundlage des Winkeralphabts ist die Einteilung des Vollkreises in acht Teile zu jeweils 45°. Die Stellung der 2 gleichwertigen Arme in jeweils acht Richtungen erlaubt die Codierung von maximal 7 + 6 + 5 + 4 + 3 + 2 + 1 = 28 unterschiedlichen Zeichen. Dazu kommt die Nullstellung "Ende" und Bewegungszeichen, wie zum Beispiel das "Achtung", bei denen die Arme zwischen mehreren Stellungen hin und her bewegt werden.
Bei dem Winker-Alphabet gibt es keine eigenen Zeichen für Ziffern oder Zahlen. Ziffern werden durch die Buchstaben a bis i und k dargestellt, dazu wird mit Hilfe von Umschaltzeichen die Bedeutung der nachfolgenden Zeichen gewechselt. Nach dem Zeichen "Ziffern" folgen solange Ziffern, bis das Ende-Zeichen das Wort oder die Zahl beendet oder das Zeichen J als "Buchstaben-Zeichen" folgt.
Das Winkeralphabet kann nur bei guter Sicht benutzt werden, da die Stellung der Arme ausschlaggebend ist. Bei verringerter Sicht nutzt man besser das Morsealphabet mittels einer steuerbaren Lampe. Nutzt man dagegen zwei Leuchtstäbe oder drei Lampen, könnte das Winkeralphabet auch im Dunkeln verwendet werden.